Infektion: Bei Viren gut essen, Bakterien aber aushungern
Erstellt von r.ehlers am Donnerstag 16. Februar 2017
Influenza-Virus (Grafik: M.Eickmann)
Am 8.9.2016 veröffentlichte eine Forschergruppe um Ruslan Medhzitov von der Yale Universität die Ergebnisse Ihrer Untersuchungen über die Ernährung von Mäusen, die im einen Fall an einer bakteriologischen Erkrankung (Entzündung) und im anderen an einer viralen Entzündung litten:
http://www.cell.com/cell/fulltext/S0092-8674(16)30972-2 .
Die Ergebnisse stimmen so sehr mit allen Erfahrungen überein, die wir Menschen sämtlich im Umgang mit inflammatorischen Erkrankungen unser Leben lang machen, dass eine Übertragung der Erkenntnisse auf den Menschen ganz zweifellos angebracht ist. Ich ersprae Ihnen daher auch die Details der Studie, die Sie aber inzwischen überall nachlesen können, recht gut z.B. in der Neuen Züricher Zeitung:
Alles was man praktisch von diesen Studien für sein Leben berücksichtigen soll, ist in den „Highlights“ und in der Zusammenfassung (Summary) enthalten.
In aller Kürze sagt es der schon Name dieser Beitrags:
- Bei einer bekteriellen Infektion, auch einer fiebrigen Erkältung, soll man sich nicht zum Essen zwingen. Fasten und Essenpausen hungern die schädlichen Bakterein aus. Ganz ohne Zucker geht es aber nicht. Beim Ausbleiben von Zucker (Glukose) mit der Nahrungszufuhr bilden sich in der Leber Ketonkörper, die die laufende Versorgung mit Glukose sichern (Neoglukogenese). Ganz ohne Glukose wächst der Zellstress durch freie Radikale, was bis zu ihrem Tod (Apoptose) führen kann.
- Bei einer Virusinfektion ist eine kohlenhydratreiche Nahrungszufuhr wertvoll, die den Körper schnell und zuverlässig mit Glukose versorgt und den zellulären Stress herabsetzt.
Am Ende des Beitrags erläutere ich, wie ich selbst seit nunmehr fast 17 Jahren mit der Einhaltung einer langen Essenspause vom Verzehr eines Löffels nativer Kost am frühen Morgen bis zu meiner ausführlichen Abendmahlzeit jeden Tag alle Bakterienangriffe erfolgreich abwehre und zugleich gegen den Angriff von Viren gewappnet bin.
Zur Studie:
Highlights
- Fasting metabolism is protective in bacterial, but not viral, inflammation
- Ketone bodies limit ROS-induced neuronal damage during bacterial inflammation
- Glucose utilization prevents UPR-mediated neuronal damage during viral inflammation
Zu deutsch:
Höhepunkte
- Der Stoffwechsel des Nahrungsentzugs schützt bei bakteriellen, nicht aber bei viralen Infektionen
- Ketonkörper begrenzen die bei bakterieller Entzündung entstehenden Schäden durch freie Radikale
- Die Zufuhr von Glukose verhindert die durch die virale Inflammation erzeugte fatale Reaktion auf ungefaltete Proteine in den Körperzellen (UPR)
Erläuterung:
Als Unfolded Protein Response (UPR, dt. ungefaltete Proteinantwort oder Antwort auf ungefaltete Proteine) wird in der Biologie eine komplexe Reaktion von Zellen auf Stress bezeichnet, der durch die Ansammlung von Proteinen mit fehlerhafter Faltung im endoplasmatischen Retikulum (ER) entsteht. Ziel der UPR ist die Wiederherstellung der normalen Zellfunktion durch die Unterdrückung von Translationsprozessen, durch den Abbau der falsch gefalteten Proteine und durch die Aktivierung von Signalwegen zur verstärkten Synthese von Chaperonen, welche für eine korrekte Proteinfaltung notwendig sind. Sollten diese Reaktionen nicht innerhalb einer bestimmten Zeit effektiv sein oder die Stresssituation bestehen bleiben, führt die UPR zum programmierten Zelltod durch Apoptose. (Wikipedia).
Summary
Acute infections are associated with a set of stereotypic behavioral responses, including anorexia, lethargy, and social withdrawal. Although these so-called sickness behaviors are the most common and familiar symptoms of infections, their roles in host defense are largely unknown. Here, we investigated the role of anorexia in models of bacterial and viral infections. We found that anorexia was protective while nutritional supplementation was detrimental in bacterial sepsis. Furthermore, glucose was necessary and sufficient for these effects. In contrast, nutritional supplementation protected against mortality from influenza infection and viral sepsis, whereas blocking glucose utilization was lethal. In both bacterial and viral models, these effects were largely independent of pathogen load and magnitude of inflammation. Instead, we identify opposing metabolic requirements tied to cellular stress adaptations critical for tolerance of differential inflammatory states.
Zu deutsch:
Zusammenfassung
Akute Infektionen werden begleitet von einer Reihe von stereotypen Verhaltensantworten, darunter Esstörung/ Appetitlosgkeit, Lethargie und sozialer Rückzug. Obwohl dieses Krankheitsverhalten das allgemeinste und übliche Verhalten bei Infektionen ist, ist seine Rolle in der Abwehr von Erregern weithin unbekannt. Hierzu haben wir die Rolle der Esstörung in den Fällen bakteriologischer und viraler Infektion untersucht. Wir fanden heraus, dass die Essensenthaltung den Erkrankten schützte, während sich die weitere Nahrungszufuhr bei der bakteriellen Verseuchung als schädlich herausstellte. Zudem: Glukose allein war nötig und ausrechend für diese Wirkungen.
Im Kontrast dazu schützte die zusätzliche Nahrungsaufnahme gegen Sterblichkeit bei Grippe und viraler Sepsis, aber die völlige Blockierung der Glukosezufuhr tödlich war. In beiden Fällen bakterieller und viraler Infektion waren die geschilderten Wirkungen weitgehend unabhängig von der Zahl der Erreger und der Größe der Inflammation. Statt dessen identifizierten wir gegensätzliche Stoffwechselbedingungen, die an die zellulären Anpassungen an den zellulären Stress gebunden und kritisch für die Tragbarkeit der unterschiedlichen entzündlichen Zustände sind.
Meine persönliche Erfahrung bestätigt die Richtigkeit
In den ersten Jahren nach meiner Entdeckung des Aminas Prinzipsfand ich es nur alssehr erstaunlich, dass ich trotz fortgeschrittenen Alters von allen „Zpperlein“ verschont blieb -klarstellen muss ich nur, dass ich damals noch ein gewaltiges Arthrose-Problem hatte, das ich aber mit der „Brasilianischen Methode“ vor gut 10 Jahren endgültig los wurde (s. www.essenspausen.com/arthrose-skandaloese-desinformation/).
Ganz entgegen den Jahrzehnten davor, in denen ich mich ständig erkältete und keinen Schnupfen und keine Grippe ausließ, kannte und kenne ich nach 2000 keine Schmerzen irgendwelcher Art, weder im Kopf, im Rücken, im Bauch oder sonstwo. Den einen oder anderen leichten Alkoholkater habe ich bis gegen 2011 noch einmal gehabt, der aber nach dem Verzehr nativer Kost immer schnell verschwand. So wie 40 Jahre zuvor das Rauchen habe ich dann auch jeden Alkohol weggelassen (außer für den Geschmack beim Kochen). Jetzt, mit 76, scheine ich jeder Ursache für solche Beschwerden verlustig gegangen zu sein.
Nur ein einziges Mal in den letzten 17 Jahren – und das vor knapp einem Jahr – hat mich eine der üblichen Viruserkrankungen erwischt, als mir ein Virus auf die Stimmbänder schlug und ich nur mit Hilfe des schaumbildenden Medikaments Gelo Revioie wieder richtig atmen konnte und zu Stimme kam. Sonst aber: Nicht ein einziger Schnupfen, selbst wenn jedermann um mich herum inifziert war!
Eine Reihe von Freunden und Gesprächspartnern haben vergleichbare Erfahrungen gemacht, seit sie regelmäßig Essenspausen einhalten und als erste Nahrung danach einen Löffel nativer Kost esssen.Aber was ist das denn auch anders als das, was sich nach den Entdeckungen der Forscher von der Yale Universität zur Prävention bakterieller Erkrankungen und zur Stärkung des Körpers angesichts drohender viraler Inflammationen anbietet?! In der Phase der Enthaltung vom Essen stellt der Körper mangels Glukosezufuhr um auf die Fettverbrennung, wie ich es in meinem Buch „Essenspausen“, Via Nova 2012 ausdrücklich als den unverzichtbaren Weg zur Reduzierung von Körperfett beim Bemühen um Reduzierung des Übergewichts herausgestellt habe. Der Körper stellt in dieser Phase auf den Weg der Neoglukogenese um, d.h. er bildet die die Ketonkörper, die dann die Quelle des Gehirns für die lebensnotwenige Glukose ist. Für die Fütterung der Schadbakterien reicht diese Glukosezufuhr aber nicht aus.
Um den Körper angesichts des Angriffs von Viren zu stärken, soll man essen – aber natürlich nicht jeden Mist,sondern möglichst vitalstoffreiche Nahrung. Mein 2000 erwachtes großes Interesse am richtigen Essen hat auch dazu geführt, dass ich die überwiegende Zahl der Lebensmittel, die so in unseren Geschäften angeboten werden, nicht einmal mehr zur Kenntnis nehme, besonders Süß- und Backwaren und Fertigspeisen. Indem ich regelmäßig einen Teil meiner Nahrung roh esse und sie im Übrigen bevorzugt dämpfe oder schnell brate, sollte mir eigentlich kein Vitalstoff fehlen (kurmäßig habe ich hier und da Vitamin D3 und B12 substituiert). Die Situation wird sich noch bessern, wenn ich jetzt sehr bald zur Beendigung meiner Essenspausen künftig über Aminas Plus täglich den Zugriff auf die ganze Breite der wertvollen Pflanzenstoffe erhalte.